Deine Reise führt in deine Heimat. Vergiß nicht:
Du bist unterwegs von der Welt der Erscheinungen hin zur Welt der Wirklichkeit
Abdul Khaliq Ghijduwani
Das fünfte Haus
Vision
„Das fünfte Haus“ – „Das befreite Herz“ entstand aufgrund einer Vision. Meine große spirituelle Lehrerin und Sufi-Meisterin Mrs. Tweedie führte mich in dieser Vision den Pfad der Sufis entlang, vorbei an der Kette aller Lehrer, bis hin zum allerersten. Dort erklärte sie mir, warum sich von Zeit zu Zeit Pfade abspalten und manchmal auch wieder zusammenführen. Dann führte sie mich zu einem Haus, drinnen meditierten Menschen im Schweigen.
In einem zweiten Haus sangen Menschen in Meditation. In einem dritten Haus tanzten sie und in einem vierten Haus machten Menschen Körper- und Atemübungen, die in etwa dem Yoga entsprachen. Und dann kamen wir zu einem fünften Haus, das leer war.
Frau Tweedie erklärte mir, dass es das Haus sei, das ich füllen müsse, indem ich Menschen einen neuen Weg lehrte. Dieser Weg sollte es den Menschen ermöglichen, parallel zu ihrem Alltag und ohne ihre Liebsten für einen längeren Zeitraum verlassen zu müssen, sich spirituell weiterzuentwickeln und dem Weg der Liebe und der Befreiung des Herzens zu folgen. Dies sollte auf eine zeitgemäße Art erfolgen und unter Einbeziehung aller meiner Erfahrungen – also nicht nur des Sufismus, sondern insbesondere auch des Schamanismus mit der innigen, liebevollen und respektvollen Beziehung zur Natur und aller ihrer Wesen. Damit wird es dann möglich, die jedem Menschen innewohnende Kraft und Freude dem Herzen voll zur Verfügung zu stellen und es aus seinen Fesseln zu befreien.
Der Weg
Um den Weg des befreiten Herzens zu gehen, ist es notwendig sich selbst zu erkennen. Mehr noch: sich selbst lieben zu lernen und sogar auch sich selbst zu heilen. Dies bedeutet, insbesondere auch die Teile von sich selbst zu erkennen, die wir vor uns selbst verborgen halten. So wird es uns möglich, die Schönheit der Welt um uns herum in Gänze wahrzunehmen und daran teilzuhaben. Gleichzeitig erkennt man auch die Perfektion dessen, was ist, und man beginnt durch die Welt der Erscheinungen hindurch etwas zu erkennen, das bisher verborgen blieb. Etwas, das gleichermaßen in uns, wie auch außerhalb von uns zu existieren scheint. Doch sehen wir es nicht mit den Augen – vielmehr mit dem Herzen! Mit dem Herzen zu sehen bedeutet, nicht länger blind durch das Leben zu gehen, denn das Herz gelangt zu einer Klarheit, die den Augen stets verschlossen bleibt.
Die Einheit aller Dinge erkennt das Herz dort, wo das Auge die Getrenntheit, die Vielfältigkeit wahrnimmt. Wo das Auge sich täuschen lässt, ist das Herz unfehlbar. Wo das Auge noch nach Wahrheit sucht, ist das Herz schon lange darin aufgegangen.