Heute schreibe ich euch, damit ihr euch über die neuen Termine informieren könnt.
Liebe Grüße Thorsten
Sowohl der Schamanismus als auch der Sufismus bieten vielfältige Möglichkeiten diese Grenze aufzuheben. Beide Mystiken kennen viele Übungen und Meditationen, die es ermöglichen in einen Seins-zustand zu kommen, in dem diese Grenze nicht mehr existiert. In der Regel zunächst nur zeitweilig, später dann aber auch dauerhaft möglich.
Im Schamanismus sind dabei besonders die Elementmeditationen hervorzuheben, die es ermöglichen in der Natur diesen Zustand zu erreichen und ihn sogar für sich nutzbar zu machen. Einerseits durch eine erweitertes, liebevolles Bewusstsein und Mitgefühl für sich selbst, aber auch für Andere und andererseits durch ganz praktische Fertigkeiten, die so „nebenbei“ erlernt werden.
Dadurch entsteht eine Form der Wahrnehmung oder des Denkens, das viel vernetzter und nicht linearer (eher spiralförmig, umgreifend) ist, als unsere „normale“ kausale Wahrnehmung und das zugehörige Denken. Kreisläufe und Zusammenhänge insbesondere in der Natur und in sich selbst werden leichter wahrnehm- und erlebbar.
Es entsteht eine Verbindung zu sich selbst und zu allen Wesen um sich herum, eine Beziehung, die zunächst eine Art von Erstaunen darstellt. Ein Erstaunen über all die Dinge, welche man vorher nicht wahrgenommen hat, die plötzlich aber natürlich, liebevoll und auf eine Art tröstend und Sicherheit spendend sein können. Dies wiederum führt zu noch mehr Öffnung und Hingabe und ein Voranschreiten dieser Entwicklung bis alles, was um uns herum ist, als eine Art Einheit wahrgenommen wird, in der jedes Wesen seinen Platz besitzt und in Kreisläufen miteinander und mit allem liebe- und sinnvoll verbunden ist. Nichts davon wird dann noch als besser oder minder wahrgenommen, sondern als das, was es ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Daneben finden im Schamanismus auch verschiedenste Drogen Anwendung, die, sofern man sie richtig und in einem sinnvollen Kontext anwendet, sehr hilfreich sein können. Außerhalb dieses Kontextes und ohne die richte Erfahrung und Begleitung können diese aber auch sinnlos und sogar gefährlich sein.
Aber auch Techniken und Rituale, wie Trancen, können auf diesen Weg führen.
Im Sufismus wird der gleiche Zustand durch einen anderen Weg erreicht – durch die Liebe. Diese ist imstande, genau dieselbe Wirkung zu entfalten, wie die Techniken im Schamanismus. Die Liebe muss nur so stark und umfassend auf das Ziel (den Geliebten) gerichtet sein, dass alle anderen Aspekte der eigenen Persönlichkeit aufgegeben werden und alle Grenzen oder Beschränkungen überwunden werden. Danach befindet man sich einem Zustand eines liebevollen Eins-Seins mit einfach allem. Gleichzeitig ist das Ich, die vorherige Persönlichkeit, nicht mehr vorhanden. Vielmehr wird das eigene Sein auf eine ganz interessante Art gleichzeitig als alles und auch nichts wahrgenommen. Es ist eine Art von Wissen oder Erleben von umfassendem Sein, ohne jedoch eine genaue kausale Angabe darüber machen zu können. Kurzum ein Zustand von Glück, Liebe, Heimat, Freude und Mitgefühl in einer ruhigen und kraftvollen Weise.
Dann kreist plötzlich die Erde um die Sonne und trotzdem ist alles so wie es ist, genau richtig.
In diesem Seins-zustand ist die Hingabe der eigenen Grenzen nicht mehr gefahrvoll, sondern natürlich und erfüllend. Das Bedürfnis diese Struktur wieder aufzubauen nicht mehr vorhanden. Sondern ganz im Gegenteil: Es wäre ein Gefängnis, das man nicht mehr betreten möchte. Dennoch kann man es betreten, wenn das alltägliche Leben es erforderlich macht, nur kann man es dann auch jederzeit wieder verlassen, die Tür wird nicht mehr endgültig verschlossen.
In dem man diesen Zustand erreicht, rückt man die eigene Wahrnehmung von sich selbst zurecht. Man findet gefühlt den Platz im Leben, der einem zusteht in dem Sinne, dass es genau der Platz ist, den man perfekt ausfüllt. Gleichzeitig erlebt man alle lebenden Wesen als Familie, als Brüder und Schwestern (gleich wie im Schamanismus) denen man mit Zuneigung und Mitgefühl begegnet. Das bedeutet aber auch, dass die eigene Unwichtigkeit im Verhältnis zum Ganzen erlebt wird, allerdings in einem nicht-wertenden Sinn. Es ist einfach so, dass das Ganze, die Einheit so viel mehr ist als man selbst als Einzelner. Dennoch erlebt man sich als wertvoller Teil des Ganzen, ohne dass man sagen könnte, welcher Teil man ist, oder welchen Anteil man daran hätte, was im Erleben dann auch überhaupt keine Rolle spielt. Das sind Gedanken, die der Vergangenheit der Begrenztheit angehören und nicht mehr von Belang sind.
Gleichzeitig Teil eines Ganzen, man selbst und auch Nichts zu sein, ist zutiefst befreiend. Ohne die strukturellen Grenzen der vorherigen Person erlebt man auch keine Getrenntheit mehr. Diese Illusion, dass man alleine sei und dass man unbedingt eine Partnerschaft bräuchte, um Einsamkeit oder Getrenntheit zu überwinden, schwindet. Das bedeutet nicht, dass man Freundschaft und Partnerschaft nicht zu schätzen weiß, aber man benötigt sie nicht mehr, um glücklich und erfüllt leben zu können. Auch in diesen Aspekten kreist dann die Erde wieder um die Sonne.
Der Respekt, das Mitgefühl und die Liebe, die auf diesem Weg in einem Menschen entsteht, führt dazu, dass sich das gesamte Leben sehr positiv verändert. Zunächst im inneren Erleben, dann aber auch im äußeren Leben. Mit diesen gelebten Qualitäten verändern sich unsere Entscheidungen und auch unser Handeln. Wenn man selbst nicht mehr stets im Zentrum der eigenen Wahrnehmung steht, dann führt das natürlich dazu, dass Bedürfnisse Anderer wichtiger sein können als die eigenen. Erreicht man auch nur zeitweise diesen Zustand, dann spielen auch Ängste, Befürchtungen und bisher gelebte Muster keine große Rolle mehr. Sie können noch da sein, aber der Drang ihnen zu folgen ist erloschen. Man kann ihnen noch folgen, muss es aber nicht mehr.
Durch das Erleben der Welt, wie sie wirklich ist, sind andere Aspekte wie Einheit, Harmonie, Gleichgewicht, Respekt und Mitgefühl viel wichtiger geworden als alte Muster und Ängste, die sowieso in die Vergangenheit gehören und insofern nicht real sind.
Die Sonne kreist für uns immer noch um die Erde
Wir Menschen sind subjektive Wesen. Wir haben zunächst einmal keine andere Perspektive, als die aus uns heraus – wir betrachten die Welt eben aus uns selbst heraus. Objektivität ist von Natur aus nicht unsere Stärke.
Wir sind uns selbst stets das Zentrum Welt. Unsere eigenen Bedürfnisse, Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle sind einfach zuerst da und sie stehen uns am nächsten.
Kurzum – für uns Menschen kreist die Sonne immer noch um die Erde, oder sogar nur um uns selbst.
Dennoch sind wir Wesen, die auch nach Sinn und Zweck unserer Arbeit, unseres Lebens und unseres Seins fragen. Sie bemerken vielleicht, das ich stets <> verwende, denn die weitergehenden Fragen, die über unser eigenes Sein hinausgehen, werden von den meisten Menschen selten gestellt. Die Sonne scheint für mich, damit ich Licht und Wärme habe. Der Regen fällt, damit ich zu trinken und Wasser zum Baden habe. Der Apfel wächst, damit ich ihn essen kann und so weiter.
Wir Menschen haben aber dennoch die Möglichkeit, objektiver zu werden, uns zu entwickeln.
Ich kenne zwei Möglichkeiten, die sich in keiner Weise ausschließen, sondern sich vielmehr in fast perfekter Weise ergänzen können, sofern man das zulässt. Die eine Weise ist die Wissenschaft. Hier kann man lernen, objektiv und unabhängig vom Wesen des Menschen zu beobachten und zu verstehen. Sie erfordert eine gewisse Distanz zu den Dingen und auch zu sich selbst und ermöglichte uns in den letzten Jahrhunderten einen enormen technischen und zivilisatorischen Fortschritt. Sie brachte uns ganz essentielle Erkenntnisse über die Welt um uns herum und auch über uns selbst, manchmal so tief und detailliert, dass viele Menschen sie ohne weitere Einarbeitung gar nicht mehr verstehen. Dies führt aber auch leider oft durch unsere Subjektivität zur Ablehnung oder Negation eben dieser wichtigen und korrekten Erkenntnisse und ich sehe große Schwierigkeiten diesbezüglich auf uns zukommen. Denn der Abstand und oft auch der scheinbare Widerspruch dieser Erkenntnisse zu unserer ursprünglichen Subjektivität wird eben auch als Angriff auf die eigene Wahrnehmung und das eigene Sein wahrgenommen. Daher ist die Vermittlung und allgemein verständliche Darstellung dieser Erkenntnisse von großer Wichtigkeit, um keine Ängste und Widerstände zu vermehren, gerade wenn diese Erkenntnisse im Widerspruch zu unserer Subjektivität stehen. Es ist dabei aus meiner Sicht gar nicht so wichtig, die ganze Vielfalt an Details und Tiefe zu vermitteln. Es kann niemand mehr in allen Fachgebieten alle Themen in Gänze verstehen. Dazu ist unser Wissen viel zu sehr angewachsen. Wir bräuchten mehr Vermittler zwischen diesen Welten. Menschen, welche die eine Brücke zwischen diesen beiden Extremen bilden und das Subjektive mit der Wissenschaft verbinden und so eine Harmonie zwischen diesen beiden Welten herstellen können.
Die andere Weise ist eine eher spirituelle Möglichkeit, die eigentlich in vielerlei Hinsicht das Gegenteil dazu darstellt. Hier geht man gezielt von sich selbst aus und stellt eine Verbindung zum Außen her, die bewusst subjektiv und zutiefst menschlich bleibt.
Auch hier gibt es einige grundverschiedene Herangehensweisen, die zum großen Teil von kulturellen und traditionellen Gepflogenheiten geprägt sind.
Allen diesen spirituellen Möglichkeiten gemeinsam ist das Endergebnis: das Erlebnis einer Einheit ohne Grenze zwischen dem Objekt und dem Subjekt. Das Sein wird als Ganzes erlebt, ohne das eine Unterscheidung stattfinden muss, was bin ich und was bist du. Vielmehr ist alles ich oder noch besser gar kein ich, sondern nur ein Sein, das nicht mehr als ich identifiziert wird.
Aus meiner Sicht sind zwei Wege besonders hervorzuheben, da sie wunderbar zu kombinieren sind und geschichtlich auch aufeinander aufbauen, aber völlig andere Herangehensweisen ermöglichen. Die Kombination dieser beiden Wege öffnet vielfältige Möglichkeiten, sich zu mehr Bewusstsein zu entwickeln und ermöglicht so mannigfaltige Erlebnisse. Dies sind der Schamanismus und der Sufismus.
Im Sufismus wird dazu ein besonders interessantes Konzept benutzt; das des Liebenden und des Geliebten. Ich finde dieses Konzept besonders trickreich, weil es einige Eigenheiten des subjektiven menschlichen Seins für sich ausnutzt. Sicherlich waren wir alle schon einmal so richtig verliebt und haben die Erfahrung gemacht, dass wenn wir verliebt sind, durchaus dazu bereit sind, das eigene Ich hinten anzustellen und uns völlig auf den Geliebten einlassen. Das geht so weit, dass wir zeitweise keinen Unterschied mehr machen zwischen uns, dem Liebenden, und dem Geliebten. Wir empfinden uns als Eins mit dem Geliebten.
Genau das macht der Sufismus. Er entfachte die uns innewohnende Kraft der Liebe und richtet sie aus auf den Geliebten, um genau diese Trennung dazwischen aufzuheben.
Dazu ist es notwendig zu verstehen, dass der Sufismus keine Religion darstellt, sondern vielmehr eine Mystik. Diese Mystik ist nicht an eine bestimmte Religion gebunden. Sie findet sich heutzutage allerdings aus geschichtlichen Gründen überwiegend im Islam. Aber auch die christliche Geschichte hat viel von dieser Mystik zu bieten. Ein Beispiel ist Meister Eckehardt, in den Texten „Wo Gott keinen Namen hat“. Allerdings hatte die Kirche anscheinend kein großes Interesse, diese Lehren zu tolerieren und sie sich weiter entwickeln zu lassen.
Wo immer die Mystiker der Sufis von Gott – oder Allah – reden, kann man auch das „Universum oder Schöpfung oder …“ darunter verstehen. Dies macht im Grunde genommen keinen Unterschied. Ein Glaube im christlichen Sinne ist in gewisser Weise sogar hinderlich, denn sowohl der Sufismus als auch der Schamanismus sind Mystiken, die Erfahrungen vermitteln können, nicht aber Glauben. Was wir als Menschen erfahren, das geht in unser Sein, in unser Leben über und wir brauchen keinen Glauben, da es erlebt wird. Mit dem Glauben ist das eine ganz andere Sache, die ich hier nicht weiter ausführen möchte.
Doch zurück zur Liebe. Die Liebe ermöglicht es uns, die Grenze zwischen dem Ich und dem Du, dem Subjekt und dem Objekt aufzuheben. Dadurch das wir lieben, sehnen wir uns nach dem geliebten Objekt und wünschen uns eine Vereinigung mit ihm – dem geliebten Objekt. Wir streben eine völlige Verschmelzung mit dem g(G)eliebten (Objekt) an. Um das allerdings zu erreichen, ist eine Grenzaufhebung notwendig. Die Grenze zwischen dem Ich und dem Du, dem liebenden und dem g(G)eliebten (Objekt) muss verschwinden.
Das macht die Sehnsucht nach Verschmelzung, nach Einheit ja gerade aus. Aber dennoch ist unser ich gerade so konstruiert, dass es auf Grenzen basiert, einer deutlichen Abgrenzung zwischen ich und dem Rest der Welt.
Man denke nur an unsere Erziehung und an die Psychologie, wo und gelehrt wird, wie wichtig es sei Grenzen zu ziehen und sie auch gegen andere zu verteidigen. In diesem Punkt steht die Psychologie und die Soziologie dem spirituellen Erleben zunächst scheinbar genau entgegen.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass auf dem Weg zu diesen Erfahrungen von Einheit, Liebe und Verschmelzung vieles aus unserer Persönlichkeit erst einmal bewusst und überwunden werden muss und zum Teil auch weichen muss.
Durch genau die Abgrenzung des ich vom Rest der Welt entsteht eben genau auch diese zentrische, egozentrische Weltsicht der Menschen. Wir alle schauen zunächst aus uns heraus hinein in eine Welt, die getrennt von uns wahrgenommen wird. Es entsteht eine Illusion von Getrenntheit, denn natürlich sind wir niemals von unserer Umgebung getrennt. Vielmehr sind wir ein Teil von ihr. Die meisten können das auch gedanklich nachvollziehen – doch leider nicht mehr erleben! Und genau das macht den Unterschied.
— Weiter in Kürze in Teil 2 —
Die Erde entstanden aus Sternen.
Wasser glitzernd klar und gleißend von den Sternen geschenkt.
Sonne, Erde und Wasser schufen Leben, Leben welches im Rhythmus der Erde, der Sonne und der Sterne pulsiert und sich entwickelt.
Unfassbar lange Zeiten, keine Eile.
Alle tanzen wir in diesem Rhythmus, lebendig, uns selbst erkennend zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern, mit Allem das mit uns lebt.
Ein Wunder der Natur, des Universums.
Staunen, genießen, teilen, tanzen, leben und lieben!
Jedes Leben ist ein Wunder und es ist heilig.
Thorsten
Ja, es klappt!
Es wird im nächstes Jahr einen Workshop in Chile vom 11.02. 2024 bis zum 18.02.2024 in der Region Araukania und eventuell auch angrenzenden Regionen geben!
Schaut einfach mal auf unsere Seite -Seminare-, dort ist der Flyer mit weiteren Informationen zu finden.
Bei Interesse könnt ihr uns natürlich auch direkt kontaktieren.
Herzliche Grüße Thorsten
Als Individuen in unserer modernen Gesellschaft haben wir sehr hohe Erwartungen an unsere Selbstwirksamkeit. Einfacher gesagt: Wenn wir etwas erreichen wollen, dann gehen wir das an und gehen davon aus, das wir es auch erreichen. Wenn etwas «falsch» läuft, unseren Erwartungen nicht entspricht, dann ändern wir das eben, damit es «richtig» läuft. Wenn es dann noch immer nicht läuft, dann ist etwas mit mir oder der Welt scheinbar nicht in Ordnung.
Zur Zeit wird diese Vorstellung durch die multimedialen Kanäle die uns seit geraumer Zeit zur Verfügung stehen extrem verstärkt. In Hochglanz Beiträgen erzählt man uns, natürlich durch super aussehende und erfolgreiche Influenzer, wie die perfekte Selbstoptimierung und Selbstwirksamkeit funktioniert und wie viel Erfolg und Wirksamkeit damit zu erwarten ist. Sie liefern auch noch genaue Anleitungen und Techniken zur Manifestation des gewünschten mit. Schön und gut.
Doch genau diese Erfahrungen machen sehr viele Menschen eben gerade nicht! Vielmehr wird oft Ohnmacht, Perspektivlosigkeit und Hilflosigkeit erfahren. Momentan scheint nur noch wenig sicher oder planbar zu sein. Das war noch vor 2 Generationen anders.
Es schleicht sich bei den vielen vergeblichen Versuchen das gewünschte Ziel zu manifestieren langsam ein Gefühl der Ohnmacht und Sinnlosigkeit und auch der eigenen Unfähigkeit oder Minderwertigkeit ein.
Man sieht doch die vielen Menschen im Internet, die mit diesen Methoden des Wünschens oder der Manifestation erfolgreich sind – warum gelingt mir das also nicht?
Was ist mit mir falsch, das das einfach nicht funktionieren will, selbst nachdem ich einen Powerworkshop für € 2500,- mitgemacht habe. Muss ich einfach noch mehr Workshops besuchen? Welche Technik beherrsche ich da nicht?
Wenn ich das betrachte, dann sehe ich, das wir leider immer noch schwach darin sind, die Natur unserer Gedanken und unseres Geistes zu durchdringen, zu erkennen.
Wir lernen in unserem Leben den Körper zu heilen und auch unser Herz zu heilen. Verletzungen des Körpers oder des Herzens können durch Achtsamkeit vermieden, verringert oder, falls sie dennoch geschehen, geheilt werden. Darin sind wir in unserer heutigen Gesellschaft inzwischen deutlich besser geworden. Achtsamkeit führt auch dazu, das wir Rhythmen wieder wahrnehmen. Die in uns und auch die außerhalb von uns. Durch eine geschulte Achtsamkeit erlernen wir unsere Bedürfnisse, unsere Gefühle und auch unsere Intuition zu beachten, zu integrieren und uns zu Nutze zu machen.
Doch während einer Meditation können die meisten von uns beobachten, wie Gedanken durch unseren Geist ziehen, wie sie sich scheinbar völlig unserer Kontrolle entziehen und einfach machen was sie wollen. Wir treiben in solchen Zeiten oft in einem Meer aus Erinnerungen, Erwartungen, Beurteilungen, Versäumnissen, Bedauern, Befürchtungen was die Zukunft betrifft und so weiter. Scheinbar sind wir diesem Chaos hilflos ausgeliefert. Wir können dort alles finden: von den heiligsten Gedanken bis zu den tiefsten Abgründen des Denkens. Wir finden dort den Heiligen, den Selbstlosen, den Liebenden aber auch den Diktator, den Mörder, den Egoisten. Wir machen dort Pläne zur Weltrettung und zu ihrem Untergang.
Kurzum es findet sich dort Licht und Dunkelheit zugleich. Und alles entzieht sich unserer Kontrolle.
Es ist ein Bereich in uns der von ständiger Unzufriedenheit geprägt ist. Wir wollen einerseits das Eine und andererseits das Andere. Wir wollen endlosen Frieden und dann doch auch Spaß, Vergnügen, Spannung und Action. Wir wollen einerseits allein sein und doch nicht allein sein. Wir wollen führen und dann doch geführt werden. Kurzum eine ständige Zerrissenheit, die sich nicht so leicht auflösen lässt.
Dies führt oft dazu, das wir anstatt etwas in aller Ruhe und bis zu seinem Ende durch zu denken durch viele teils bewusste, teils unbewusste Prozesse getrieben werden, an statt in uns zu ruhen.
Gleichzeitig treiben uns Erinnerungen an unsere Erfolge oder Misserfolge von einem Gedanken zum nächsten.
Diese dualistische Natur der Gedanken ist eine Wurzel unseres Leids. Solange wir uns als Individuum, als getrennt von allem Anderen (in unseren Gedanken) erfahren, solange bleiben wir defensiv, angsterfüllt, vorurteilsvoll, zwiegespalten und stark territorial abgrenzend. Wir neigen dadurch auch dazu uns mit Dingen, mit unserem Besitz oder auch unserem Beruf zu identifizieren, aber nicht mit uns selbst.
Bei meinen Erfahrungen mit längeren Meditationen gepaart mit tagelangem Schweigen habe ich erfahren, wie verunsichert ich plötzlich war als ich all das erfahren und erleben musste. Gepaart mit der Erkenntnis das ich nicht die geringste Ahnung davon hatte wer ich wirklich war und wie ich da jemals wieder herauskommen sollte, hatte ich einfach nur Angst. Angst den Boden unter den Füßen zu verlieren, Angst nicht mehr zu wissen wer ich bin, oder was ich bin. Gleichzeitig entstanden Gefühle von Sinnlosigkeit und extremer Hilflosigkeit. Ich erfuhr, das meine Sicherheit in der ich bis dahin lebte nur Trug war. Mich diesen Gefühlen und Erkenntnissen zu stellen war aber auch gleichzeitig der Beginn einer wunderbaren Heilung – des Geistes.
Zum einen habe ich erkannt, das ich meine Gedanken mit mehr Achtsamkeit begegnen muss. Ich muss sie mehr lenken und zwar in eine konstruktive und liebevollere Richtung. Ich begann die Dinge immer mehr von allen Seiten zu betrachten, zu durchdenken. Dabei entwickelte ich etwas, das ich natürlichen Respekt genannt habe. Das meint, das ich nach und nach erkannte das alles um uns herum und in uns sinnerfüllt ist und nichts ohne Sinn ist – auch wenn dieser mir manchmal lange verborgen bleibt.
Dadurch verschob sich meine gesamte Werteskala immer weiter, bis sie sich nach und nach auflöste.
Das fühlte sich anfangs gefährlich an, entpuppte sich aber später als eine der größten Freiheiten meines neuen Lebens.
Bei diesen Veränderungen halfen mir bestimmte Meditationen und auch Mantren, die ich immer in jeder Situation des Alltags nutzen konnte.
Dennoch scheinen die Gedanken irgendwie ein Eigenleben zu besitzen. Egal wie oft ich korrigierend eingriff und wie weit ich schon gekommen war, immer wieder geschah es, das die Gedanken ihre eigenen, oft destruktiven Wege gingen bevor ich es bemerkte. Es schien ein völlig aussichtsloser Weg zu sein.
Bis ich eines begriff: Ich bin nicht was ich denke! Aber ich kann zu dem werden was ich denke – und darin liegt die Gefahr meines Denkens.
In dem Moment in dem ich mich von meinen Gedanken distanzierte, eine Schritt zurück ging, sie mit Distanz betrachtete, hatten die Gedanken ihre Wirksamkeit auf mich eingebüßt. Gleichzeitig begann etwas in mir zu wachsen das mich glücklich machte. Das Gefühl nicht mehr getrennt zu sein! Das Gefühl einer Einheit mit einfach allem was ist. Daraus wiederum erwuchs eine Geborgenheit und Sicherheit, die mich erleben lässt das alles was ist, genau so ist, wie es sein soll – das ich so bin wie ich sein soll! Kein Grund zu Kritik, keine Angst vor Versagen, keine Angst nicht geliebt zu werden.
Mein Herz begann sich stärker zu aktivieren als es jemals der Fall war und ich fühlte mein Zentrum, mein Sein im Zentrum meines Herzens. Ich erkannte fortan etwas in allem, das ich die Wesens Essenz genannt habe. Alles um mich herum besitzt diese Essenz. Bei den meisten Menschen ist sie aber leider verborgen, teils bewusst und teils offensichtlich unbewusst. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, das die Menschen sehr extrem reagieren können, wenn sie erkennen oder nur befürchten, das jemand ihre Wesens Essenz wahrnehmen könnte. Ich lernte das einfach in seiner Schönheit zu betrachten, es aber nicht unbedingt mitzuteilen.
Nun darf man sich nicht vorstellen, das dies das Ende sei. Es ist ein Anfang – Rückfälle kürzerer Art oder längere durchaus eingeschlossen. Doch als ich erst einmal diesen Mechanismus verstanden und verinnerlicht hatte, konnte ich frei wechseln. Geschah einmal ein Rückfall konnte ich kurzerhand wieder zurück. Zurück in einen Stillen mit Liebe erfüllten Geist, der mir Kraft und Richtung gibt.
Durch diese Art zu leben wurde mir dann auch klar warum das „große Ding“ mit der Manifestation, dem Wünschen und der Selbstwirksamkeit nur in einem eingeschränkten Maße funktioniert.
Die meisten Dinge die geschehen, ob sie mir gefallen oder nicht, liegen gar nicht in meiner Verantwortung, ob mir das nun gefällt oder auch nicht. Was aber nicht in meiner Verantwortung liegt, das kann ich auch nicht ändern, egal wie intensiv ich es wünsche oder versuche zu manifestieren. Die meisten Dinge die um mich herum geschehen haben nur wenig oder gar nichts mit mir zu tun.
Hier liegt eine Arroganz und Egozentrierung des Denkens vor, die mit der Wirklichkeit, wie ich sie erlebe wenig zu tun hat. Ich meine, das wir die buddhistische Lehre der Demut sehr dringend nötig hätten. Denn im buddhistischen Sinne Demut lehrt uns, genau den Platz in der Einheit, im Sein einzunehmen der uns zusteht.
Was an dieser neuen Art zu leben für mich völlig begeisternd ist: es macht mir nichts aus etwas nicht ändern zu können! Ich erlebe mich dennoch nicht hilflos oder ausgeliefert, sondern eingebettet und geborgen. Ganz aus mir selbst heraus. Ich kann heute sehr viel besser unterscheiden, was meine Verantwortung ist und was nicht und dem entsprechend zu fühlen, zu denken, zu sprechen und zu handeln.
Ein anderer Aspekt der sich mir daraus erschließt, ist die unglaubliche kreative Kraft die in unserem Denken, in unserem Geist liegt. Meist liegt sie unbenutzt brach oder wird dazu unbewusst missbraucht sich in der Getrenntheit zu belassen.
Ich denke oft daran, was alles möglich wäre wenn eine genügend große Anzahl von Menschen aus dieser Art zu sein, zu denken austreten würde und ihre Gedanken und ihren Geist in eine andere Richtung lenken würden, welche Einheit, Respekt, Gleichberechtigung und Liebe zu allem was da ist, als Zentrale Ankerpunkte des Seins machen würden!
Ich freue mich schon mal darauf.
Liebe, Geist und Midichloriana
Was haben die Sufis, die Schamanen und Jedi Ritter gemein? Einiges!
Der große Geist, der alles durchdringt, der alles erhält und belebt, entspricht im Sufismus der Liebe, die alles ist und auch nichts. Die Liebe, durch die Alles ist und gleichzeitig auch das Nichtsein bestimmt. In den Star – Wars Romanen wird die besondere Kraft der Jedi Ritter durch die Midichloriana hervorgerufen. Diese Teilchen oder Strahlen, die alles durchdringen ermöglichen denjenigen, welche Zugriff darauf haben, ganz besondere Fähigkeiten zu erlangen.
Im Sufismus erlangt derjenige, der die Liebe erkennt, sie (er)lebt und als das erkennt was sie ist, ganz besondere Fähigkeiten. Im Schamanismus wiederum gilt das Gleiche für den großen Geist. Diejenigen unter uns, die diesen Geist erkennen und verstehen werden oft Medizinmänner oder -frauen oder auch Medien Sie erhalten eine besonders starke Verbindung zum Beispiel zur Intuition und anderen Fähigkeiten.
Insofern kann der Jedi Ritter als eine hochtechnisierte Version eines Menschen, der die Nähe zum Sein, zur Liebe, zum großen Geist erreicht hat, gesehen werden. Hier wird auf eine bild- und actionreiche Art etwas dargestellt, was im Schamanismus und im Sufismus nur über Mystik, Aphorismen und Selbsterfahrung erlebt werden kann. Allerdings hinkt dieser Vergleich natürlich. Auch wenn sich die Jedi-Ritter In den Romanen natürlich für « das Gute » einsetzen, so würde ein Schamane oder ein Sufi niemals das tun, was ein Jedi Ritter in den Romanen so alles macht. Aber es gibt eben erstaunliche Parallelen.
In all den Aspekten der Jedi Ritter, die uns in den Romanen gezeigt werden, ist sehr schön dargestellt, wie wir uns auf unserer Suche nach Sinn, nach Liebe, nach Schönheit und nach der Einheit verheddern können. Die Jedi Ritter sind so sehr mit ihren verschiedenen Aufgaben und Tätigkeiten beschäftigt, das sie die wahre Bedrohung nicht erkennen können. Und auch später können sie nicht gewinnen, da sie das Ganze einfach nicht erkennen. Nur einzelne Jedi Ritter erreichen dieses Ziel, können aber zunächst nichts mehr retten.
Das sehe ich tatsächlich als eine wichtige Parallele zu unserer derzeitigen Situation.
Ein Beispiel: Nehmen wir die Ozeane. Wir nehmen die Wellen des Ozeans wahr, wir nehmen den Nebel wahr, der aus ihm aufsteigt. Wir nehmen die Wolken wahr, die aus ihm verdunstet sind, wir nehmen den Regen wahr, der aus ihm entstand und wir nehmen die Bäche und Flüsse wahr, die wieder zu ihm zurück bringen, was aus ihm entstand. Aber dennoch nehmen wir nicht den Ozean als Ganzes, als das wahr was es ist, nämlich (das) alles.
Genauso verhält es sich mit der Zeit: Wir nehmen die Vergangenheit wahr und die Zukunft, einige von uns vielleicht auch die Gegenwart. Aber dennoch sind wir nie im Ganzen, in der Ewigkeit.
Wenn wir auf die Welt blicken, dann nehmen wir unendlich viele Teile des Ganzen wahr, aber nur sehr wenige das Ganze! Obwohl das Ganze so viel wundervoller ist als die einzelnen Teile! Wir können feststellen und auch aktiv wahrnehmen, das alles was ist, ein Ausdruck des Göttlichen ist, ja das jedes Teil die Schönheit der Schöpfung oder Gottes und seiner Liebe ausdrückt. Und dennoch ist das Erleben des Ganzen – der allumfassenden Liebe – noch um Potenzen überwältigender als die Erfahrung der einzelnen Teile.
Dadurch, daß wir immer dazu neigen die Teile zu betrachten, sie zu analysieren und in noch kleinere Teile zu spalten, erreichen wir nicht mehr das Ganze. Was aber noch viel bedauerlicher daran ist, daß wir auch uns selbst darin verlieren. Wir verstehen einfach nicht mehr, daß auch wir eben ein Teil dieser Liebe sind und das sich in uns Liebender und Geliebter vereinigen müssen um das Ganze erfahren zu können.
Das ist für die Schamanen selbstverständlich, denn sie leben die Einheit alles Seins, eine Selbstverständlichkeit, die uns abhanden gekommen ist.
Im Sufismus würde man sagen: Wurzel und Zweig sind Eins! Oder auch: Siehe, Er ist alles – doch manifestiert Er sich durch mich, durch alles was ich bin, ganz ohne Zweifel – aber nur dadurch, das Er ist.
So streben wir immer danach mehr zu werden als wir momentan sind, wenn wir uns entwickeln wollen, wenn wir uns selbst erkennen wollen. Dabei ist das genau so nicht möglich, denn dabei erkennen wir nur noch mehr einzelne Teile des Ganzen – aber leider nicht das Ganze, die Einheit, das Sein. Wenn du also wirklich das Ganze erleben möchtest, dann hilft dir folgendes:
Willst du also Alles?
Dann gehe los und werde Nichts!
Wer ist Thorsten Albert?
Thorsten Albert ist ein Lehrer, dessen Auftrag es ist, den Sufismus und den Schamanismus wieder zu vereinen. Er wurde direkt von Irina Tweedie beauftragt das Fünfte Haus – das befreite Herz zu gründen. Frau Tweedie war eine Lehrerin der Naqschbandiyya-Mudschaddidiyya-Sufi-Linie. Eingeweiht durch einen schamanischen Ureinwohner ist Thorsten befähigt, den Schamanismus sowie den Sufismus miteinander zu verbinden. Er ermöglicht es seinen Schülern Selbsterkenntnis, Einheit und auch Erleuchtung zu erfahren. In seiner Praxis in Hoisbüttel (Ammersbek, Nähe Hamburg), lehrt er in Meditationskursen und Einzelsitzungen einen neuen Weg, der sich der heutigen modernen Welt anpasst.